Wynton Rufer, als Sohn eines Schweizers und einer Neuseeländerin in Wellington, Neuseeland, geboren, begann mit fünf Jahren, Fußball zu spielen. Mit 18 Jahren unterschrieb er seinen ersten Vertrag als Profi in Großbritannien. 1982 spielte er mit Neuseeland bei der Fußballweltmeisterschaft in Spanien und wurde 1988 zum Fußballer des Jahres gewählt. Nach mehrfachem Wechseln (innerhalb der Schweiz) spielte er seit 89/90 beim SV Werder Bremen.
Doch es gab Zeiten, da Wynton Rufer weniger mit seinem fußballerischen Können als mit Skandalen und Affären für Schlagzeilen sorgte. Wo Wynton spielte, da gab es Unruhe, Schwierigkeiten und Differenzen (mit Trainern, Clubpräsidenten und Mitspielern). Doch 1987 erschien ein anderer Wynton Rufer auf dem Fußballfeld, einer, der ein Leben in Saus und Braus hinter sich gelassen hatte. Verdiente er jetzt auch weniger, so fühlte er sich dennoch reicher. Der Grund: Er hatte in der Zwischenzeit zu Gott gefunden. Und in seinem Glauben liegt auch die Hauptursache für seine große Wandlung als Mensch und als Fußballer.
Wie ist es dazu gekommen, daß der Glaube für Sie so wichtig geworden ist?
Seit ich ein kleiner Junge war, ist Fußball meine große Leidenschaft. Ich hatte immer den Ehrgeiz, einer der besten Profifußballer zu werden. Und ich hatte auch Erfolg. Aber immer mehr spürte ich: Irgend etwas fehlt mir noch. Im Herbst 1986 setzte ich mich unerlaubterweise nach Neuseeland ab, um dort mit der Nationalmannschaft zu spielen. Bei dieser Gelegenheit lernte ich meine Frau Lisa kennen. Sie gab mir den ersten Impuls zum Glauben. Einige Zeit später, kurz bevor Lisa und ich heirateten, mußte ich in der Schweiz zum Militärdienst. Einer aus meiner Kompanie – ein Heilsarmeesoldat – erzählte mir von Jesus. Er zeigte mir, daß mein Leben nach Gottes Plan wie ein Dreieck aussehen sollte: Jesus – Lisa – ich. Und in diesem Lebensdreieck würde sich mein Leben erst richtig entfalten. Das hat mich gepackt! Hier, so spürte ich, hier lag die Antwort und das Leben, das ich so lange gesucht hatte. Im Gebet bat ich Jesus Christus, mein persönlicher Herr und Erlöser zu werden. Ich erfahre seither die Harmonie dieses Lebensdreiecks.
Können Sie dazu ein paar Beispiele geben?
Der Glaube ist für mich im Gegensatz zu früher nicht mehr eine unsichere Ahnung, sondern eine innere Gewißheit, daß Jesus da ist, mich trägt und mir hilft. Ich habe das damals im Militärdienst zum ersten Mal erlebt. Da habe ich im Innersten gespürt: Was dieser Kollege von der Heilsarmee erzählt, ist wirklich wahr. Das wichtigste Buch ist für mich die Bibel. Lisa und ich haben uns in Gottes Wort verliebt. Hier erfahren wir immer wieder, wie Gott zu uns redet. Wir beten oft, schütten unser Herz vor Gott aus und beten um mehr von seiner Liebe, von seinem Frieden und seiner Freude. Oft können wir das neue Leben, das vor uns ausgebreitet liegt, gar nicht fassen.
Im Gegensatz zu früher setzen Sie sich auch mehr für die Mannschaft ein und kümmern sich auch außerhalb des Spielfeldes um das Wohl Ihrer Mitspieler. Wie reagieren Ihre Mitspieler auf Ihren Glauben?
Sie kennen und akzeptieren im allgemeinen meine Einstellung. Wir haben auch schon oft Gespräche über den Glauben gehabt. Im Profifußball ist das aber nicht immer so einfach. Doch wo immer über das Leben gesprochen wird, spreche ich über Jesus. Wir können nichts Positiveres tun.
Wie hat sich Ihr Leben sonst verändert?
Ich habe tatsächlich einige Veränderungen erlebt. So spüre ich z.B. einen sehr tiefen Frieden, auch wenn die Kritik hart ist und ich wirklich enttäuscht aus einem verlorenen Spiel gehe. Die Bibel und andere Christen helfen mir dann immer dabei, mich zu erinnern, daß das Wichtigste in meinem Leben nicht das Fußballspielen ist, sondern meine Beziehung zu Jesus Christus.
Wer mit Ihnen spricht, hat manchmal den Eindruck, daß Sie lieber über Gott als über den Fußball reden. Was bedeutet Ihnen Fußball heute?
Fußball ist auch heute eine Riesenfreude für mich, besonders wenn ich ein Tor schieße oder wenn unsere Mannschaft gewinnt. Es ist ein besonderes Gefühl, wenn uns zehntausend Zuschauer anfeuern. Aber es ist klar, Jesus bedeutet mir viel mehr. Fußball hat für mich nicht mehr das Ziel und den Zweck in sich selbst, sondern ich sehe die Möglichkeit, durch den Fußball andere Menschen auf Gott und den Glauben hinzuweisen.
Wenn Sie Ihren Freunden eine einzige Mitteilung weitergeben könnten, was würden Sie ihnen sagen?
Lies die Bibel und bete zu Jesus! „Vertraue Gott von ganzem Herzen und verlaß dich nicht auf deinen eigenen Verstand“ (Sprüche 3, Vers 5 im Alten Testament der Bibel). Um Gott zu erleben, mußt du überhaupt nichts tun. Du kannst dich als Person sogar sehr schlecht fühlen. Du mußt dich nur Jesus gegenüber öffnen und ihm vertrauen. Glaube an ihn, und du kannst jeden Tag mit Gott leben, so wie ich und Lisa das auch tun.
Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus: „top fit“, © Campus für Christus.