Aufgewachsen bin ich in einer ganz normalen Familie. Mit dem christlichen Glauben hatten meine Eltern nichts am Hut. Und ob sie eigentlich eine Familie und Kinder haben wollten, weiß ich nicht. Ich glaube, sie haben nur Kinder bekommen, weil die anderen auch welche bekommen haben – ohne viel darüber nachzudenken. Ich finde, es ist zu wenig, nur ein Kind in die Welt zu setzen, ohne sich damit zu beschäftigen und sich statt dessen nur um die eigenen Angelegenheiten zu kümmern.
Wie wird mein Leben einmal aussehen?
In der Schule war ich eigentlich ganz „normal“. So, wie die anderen Kinder auch. Die Schule machte mir Spaß. Ich lernte gerne, sang im Chor mit, und auch außerhalb der Schule war ich recht aktiv. Nur Unsinn habe ich nicht gerne mitgemacht. Viele sagten mir, ich würde im Leben schon zurechtkommen. Aber wer garantiert mir das? Was passiert, wenn doch mein Leben nicht so verläuft, wie ich es mir vorgestellt habe? Und was muß ich tun, damit ich mich zurechtfinde?
Wann ich das erste Mal über Gott gehört habe, weiß ich nicht mehr genau. Als ich klein war, konnte ich nie verstehen, daß Gott gut sein sollte. Wie konnte er dann seinen einzigen Sohn ans Kreuz nageln lassen? Das fand ich nicht gut. Und keiner, den ich kannte, konnte es mir erklären.
Wer hilft mir?
Als ich älter wurde, begann ich, das Leben besser zu verstehen. Mir wurde immer mehr bewußt, was ich eigentlich tun müßte. Aber mir fehlte die Kraft dazu. „Warum lerne ich eigentlich hier in der Schule? Wozu lebe ich?“ Mir machte es mehr Spaß, mit meinen Freundinnen Zeit zu verbringen und zu reden als zu lernen. Ich wollte, daß jemand mir hilft, aber niemand war dazu in der Lage.
Eines Tages begann ich, eine christliche Gemeinde zu besuchen. Ich suchte Hilfe und Antworten auf meine Fragen. Vielleicht könnten Gott und die Bibel mir dabei helfen.
In der Gemeinde gefiel es mir. Zuerst begann ich, in der Bibel zu lesen, aber viel habe ich davon nicht verstanden. Auch hatte ich Angst, mich wirklich zu öffnen und mir die entscheidenden Fragen erklären zu lassen. Ich wußte, wie es wirklich in mir aussah, und darüber wollte ich nicht mehr nachdenken. Deshalb bat ich auch keinen um Hilfe. Aber irgendwann konnte ich dann doch nicht mehr. Die Fragen wurden mir zu viel, und mein Herz wurde mir einfach zu schwer.
Mein Leben wurde neu
Ich konnte es nicht mehr länger aushalten. Ich wußte, ich muß mich Jesus öffnen. Ohne ihn konnte ich nicht mehr weiterleben, egal wie schwer es auch ist, Jesus nachzufolgen. So sprach ich mit anderen und betete zu Jesus. Von nun an sollte er mein Leben bestimmen. Er nahm mir alle meine Fehler und mein Versagen ab und schenkte mir ein neues Leben.
Schritt für Schritt lerne ich nun, mich auf Jesus zu verlassen. Auch dann, wenn der Weg mit ihm nicht so einfach ist. Letztendlich werden doch alle Dinge zu meinem Besten dienen.
Wenn Jesus mir jetzt sagt, daß ich nicht stehlen und nicht lügen darf, wenn er in der Bibel sagt, daß ich meinen Körper nicht kaputtmachen darf, dann will er mich damit nicht einschränken. Nein, er möchte mir helfen, mein Leben zu gestalten. Er hat mir ein neues und ewiges Leben gegeben. Und dafür bin ich ihm von ganzem Herzen dankbar.
Jetzt, wo ich Jesus kenne, bin ich wirklich frei geworden. Ich habe eine Freiheit, die mir hilft, in Ruhe zu überlegen und Entscheidungen zu treffen. Trotzdem ist ein Leben mit Jesus kein Leben ohne Probleme. Immer muß ich wach sein. Mit offenen Augen und Ohren möchte ich durchs Leben gehen und lernen, was Jesus mir sagen will – auch wenn ich einmal einen falschen Weg gehe. Aber ich kenne jetzt das Ziel meines Lebens. Und das gibt mir Mut und Kraft weiterzugehen.
Rita, Lettland