Meine Suche nach der Wahrheit

Ich heiße Jörg, bin 34 Jahre alt, glücklich verheiratet und lebe in Karlsruhe, im Südwesten Deutschlands. Täglich erlebe ich neue Herausforderungen [1] und oft hohen Leistungsdruck [2]. Das ist nicht immer einfach zu ertragen. Aber heute habe ich gelernt, damit umzugehen. Das war nicht immer so. Vor vielen Anforderungen [3] meines Lebens bin ich früher davongelaufen.

Lohnt sich das Leben überhaupt?

Immer wieder kamen Enttäuschungen. Mit dem Druck [4] meines Lebens kam ich nicht zurecht. Deshalb fing ich an, mir meine eigene Welt zu basteln und mich zurückzuziehen. Durch schöne Gedanken und Tagträume erhoffte ich mir etwas Glück und Geborgenheit [5]. Aber bald schon holte mich die harte Realität aus meinen Träumen zurück: Berufsausbildung bei einem Verlag, Bundeswehr und Arbeitslosigkeit. Immer hatte ich das Gefühl, mit meinen Problemen ganz alleine zu sein. Ich zweifelte an mir selbst und bekam Depressionen [6]. „Lohnt sich das Leben überhaupt?“ Das war meine Frage. Ich wollte nicht mehr leben und war todunglücklich. Mir machte alles im Leben keine Freude mehr.

Sicherlich gab es auch Momente, in denen ich es anderen und mir selbst beweisen wollte, wie stark und erfolgreich ich sein konnte. Aber es blieb beim Versuch und ich kam nicht voran. War ich für das Leben untauglich? War das die Wahrheit, die ich nicht sehen wollte? Was war überhaupt „die Wahrheit“?

Gott, wenn es dich gibt, wo bist Du?

Meine Einsamkeit wurde täglich größer. Ich begann Tagebücher zu schreiben und über das Leben zu philosophieren [7]. Dadurch änderte sich aber nichts. Ich drehte mich nur im Kreis. Stets hatte ich nur einen Zuhörer und Berater, nämlich mich selbst. Die Frage nach dem Sinn des Lebens wurde für mich zu einem Albtraum [8]. In meiner Verzweiflung schrieb ich Briefe an Gott in mein Tagebuch und erhoffte mir irgendwie eine Antwort. Über Gott und den Glauben wusste ich nicht viel. Dennoch veränderte sich mit der Zeit etwas in mir. Es war ein Gefühl und eine sehr starke Sehnsucht nach einem Neuanfang. Ich wollte das, was jeder wollte: Freiheit, Liebe, Freude und Hilfe. Was hat Gott zu meinem Leben zu sagen? Was kann er für mich tun?

Eine wichtige Begegnung

Sehr bald traf ich „zufällig“ einen Mann, der in der Stadt einen Bücherstand mit christlichen Schriften aufgebaut hatte. Mit ihm kam ich ins Gespräch. Ich erzählte ihm von meinem Leben und gab ihm auch meine Tagebücher zu lesen. Wir trafen uns öfter. Er erzählte mir, dass Gott mich liebt und dass Jesus für meine Schuld am Kreuz gestorben und auferstanden ist. Ich spürte, dass dies der richtige Weg war. Ich hatte nicht mehr so viel Angst vor dem Leben. Einige Wochen später lernte ich andere Christen kennen. Sie luden mich zu ihren Veranstaltungen ein. Dort erlebte ich eine ungewöhnliche innere Freude. Ich fühlte mich als Mensch angenommen und akzeptiert. Wir lasen zusammen in der Bibel, sangen Lieder und sprachen viel miteinander.

Echte Freiheit erleben

Ich war sehr froh nicht mehr alleine zu sein und beschäftigte mich viel mit der Bibel. Bald verstand ich, dass der Sinn des Lebens nicht in mir selbst oder in der Welt zu finden war. Gott will mein Leben wertvoll machen. Und allein durch Jesus Christus kann ich zu Gott kommen [9]. So bat ich Jesus im Gebet darum, mir meine Schuld zu vergeben. Und das hat er auch getan. Mein Leben wurde neu. „Wenn der Sohn euch frei macht, so seid ihr wirklich frei.“, hat Jesus gesagt [10]. Ich erlebte, dass dies wirklich stimmt.

Heute regiert nicht mehr der Zufall mein Leben. Gott hat „Ja“ zu mir gesagt und ihm will ich für meine Zukunft vertrauen. Probleme und Schwierigkeiten werfen mich heute nicht mehr um, weil ich nicht alleine bin. Gott kennt meine Gedanken und Gefühle, und ich spüre keine Einsamkeit mehr. Ich kann mich mit allen meinen Schwächen annehmen. Gott hat meine Stärken gefördert, und während es früher nur um mich selbst ging, sind mir heute auch andere Menschen wichtig geworden. Ich lebe wieder gerne und bin Gott sehr dankbar für seine Liebe und Hilfe, gerade auch in den schwierigen Situationen meines Lebens.

Jörg

 

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[1] die Herausforderung: eine schwierige oder außergewöhnliche Aufgabe
[2] der Leistungsdruck: eine psychische Belastung die entsteht, wenn hohe und konstante Leistungen von jmdm. erwartet werden
[3] die Anforderung: der Maßstab, nach dem jemandes Leistungen beurteilt wird
[4] der Druck: eine psychische Belastung oder ein starker Einfluss, die jemanden meist zu etwas drängen oder zwingen
[5] die Geborgenheit: der Schutz und die Sicherheit (bei jmdm.)
[6] die Depression: ein Zustand, in dem man (oft ohne richtigen Grund) längere Zeit traurig und mutlos ist
[7] philosophieren: über philosophische Probleme nachdenken und reden
[8] der Albtraum: eine schlimme Vorstellung (eigentl.: ein Traum von schrecklichen Erlebnissen)
[9] vgl. Johannes 14,6
[10] Johannes 8,36)