„Das kann doch nicht wahr sein!“ riefen meine Freunde, „du brichst dein Studium ab? Bist du denn verrückt? Du weißt doch, daß wir dich jetzt brauchen! Du bist doch begabt. Aus dir kann noch viel werden. Es gibt so viel zu tun, und du kannst sicher sein, der Kommunismus wird bald sein Ziel erreichen! Hör auf mit dem Unsinn!“
Wie Pfeile trafen mich diese Worte. Hatte ich die falsche Entscheidung getroffen? Die Leute, mit denen ich immer zusammen gewesen war, mit denen ich so viel zusammen gelacht hatte, sie konnten mich einfach nicht verstehen. Warum? Was war anders geworden?
„Du mußt dein Leben ändern!“
„So kannst du nicht weiterleben“, hörte ich eines Tages eine Stimme. „Du mußt dein Leben ändern.“ Wer sprach da? Diese Stimme hatte ich noch nie gehört. Und was soll das bedeuten, wie kann ich mein Leben ändern? Diese Fragen gingen mir durch den Kopf. Ich hatte Angst. Was sollte ich jetzt tun? Ich dachte viel darüber nach. Da kam mir plötzlich meine Großmutter in den Sinn. Sie glaubte doch an einen Gott, und sie las immer ein dickes Buch. Ob ich sie einmal fragen sollte?
Bisher hatte ich immer über sie und über andere, die an Gott glaubten, gelacht. Wie kann ein vernünftiger Mensch denn an einen Gott glauben? Hat die Wissenschaft nicht bewiesen, daß es keinen Gott gibt? Können wir Menschen denn nicht alles selber machen? Wozu brauchen wir da noch einen Gott? Und das dicke Buch, die Bibel, war das nicht nur ein Märchen für alte Frauen? Immer wieder versuchte ich mir dies einzureden. Aber es half nicht. Ich mußte einfach mehr wissen.
In der Bibel fand ich die Wahrheit
Und so ging ich zu meiner Großmutter. Sie gab mir eine Bibel, und ich fing an, darin zu lesen. Zuerst fiel es mir schwer, etwas zu verstehen. So ging ich wieder zu meiner Großmutter und fragte sie um Hilfe. Die Seiten in meiner Bibel waren nicht richtig angeordnet. Wie sollte man sie lesen? Langsam verstand ich es besser, und alles kam allmählich in die richtige Reihenfolge – die Seiten in der Bibel und auch mein eigenes Leben. Als ich die Bibel las, merkte ich, daß hier die Wahrheit stand. Die Wahrheit über mich und über diese Welt. Ich hatte mich nie für Gott interessiert, aber Gott hatte sich für mich interessiert. So sehr, daß er seinen eigenen Sohn, Jesus Christus, in diese Welt geschickt hat. Und damit wir wieder mit Gott in Verbindung kommen konnten, mußte er sterben. „Jesus ist auch für mich gestorben. Er liebt mich und möchte, daß ich seine Vergebung annehme und ein Leben mit ihm beginne.“ Dieses Geschenk mußte ich annehmen – und es hat mein Leben verändert.
Eine neue Freude erfüllt mein Leben
Jetzt habe ich eine Freude, die ich vorher nicht gekannt hatte. Und Jesus gibt mir Kraft, auch die Schwierigkeiten in meinem Leben zu meistern. Die Gemeinde, in die ich zusammen mit anderen Christen gehe, wurde lange Zeit verfolgt. Man versuchte, uns das Leben schwer zu machen. Aber ich habe Jesus nicht verleugnet, und er hat mir geholfen. Ich habe eine Frau und sechs Kinder. Alle lieben Jesus, und wir freuen uns sehr, anderen von der Liebe weiterzusagen, die Jesus Christus für uns hat.
Ilja G., Rußland