Jesus ist nicht im Tod geblieben. Gott hat ihn zu Ostern, am dritten Tag nach seinem Tod, zu ewigem Leben auferweckt. Gott hat damit gezeigt, dass Jesus uns am Kreuz wirklich von unserer Sünde befreit und das Leben geschenkt hat.
Während die beiden noch erzählten, stand plötzlich der Herr selbst mitten unter ihnen. Er grüßte sie: „Frieden[1] sei mit euch!“ Sie erschraken und fürchteten sich; denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Aber er sagte: „Warum seid ihr so erschrocken? Warum kommen euch solche Gedanken? Schaut mich doch an, meine Hände, meine Füße, dann erkennt ihr, dass ich es wirklich bin! Fasst mich an und überzeugt euch; ein Geist hat doch nicht Fleisch und Knochen wie ich!“ Während er das sagte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Füße. Als sie es in ihrer Freude und Verwunderung noch immer nicht fassen konnten, fragte er: „Habt ihr etwas zu essen hier?“ Da gaben sie ihm ein Stück gebratenen Fisch, und er nahm es und aß es vor ihren Augen. (Lukas 24,36-43)
Als Jesus kam, war Thomas, genannt der Zwilling, einer aus dem Kreis der Zwölf, nicht dabei gewesen. Die anderen Jünger erzählten ihm: „Wir haben den Herrn gesehen!“ Thomas sagte zu ihnen: „Niemals werde ich das glauben! Da müsste ich erst die Spuren von den Nägeln an seinen Händen sehen und sie mit meinem Finger fühlen und meine Hand in seine Seitenwunde legen – sonst nicht!“
Eine Woche später waren die Jünger wieder im Haus versammelt, und Thomas war bei ihnen. Die Türen waren abgeschlossen. Jesus kam, trat in ihre Mitte und sagte: „Frieden sei mit euch!“ Dann wandte er sich an Thomas und sagte: „Leg deinen Finger hierher und sieh dir meine Hände an! Streck deine Hand aus und lege sie in meine Seitenwunde! Hör auf zu zweifeln und glaube[2]!“ Da antwortete Thomas: „Mein Herr und mein Gott!“ Jesus sagte zu ihm: „Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Freuen dürfen sich alle, die mich nicht sehen und trotzdem glauben!“ (Johannes 20,24-29)
3,15) Woran sehen wir in Lukas 24,36-43 und Johannes 20,24-29, dass die Jünger sich nicht getäuscht hatten, als sie meinten, Jesus nach seinem Tod wieder zu sehen?
Ich habe an euch weitergegeben, was ich selbst als Überlieferung empfangen habe, nämlich als erstes und Grundlegendes: Christus ist für unsere Sünden gestorben, wie es in den Heiligen Schriften[3] vorausgesagt war, und wurde begraben. Er ist am dritten Tag vom Tod auferweckt worden, wie es in den Heiligen Schriften vorausgesagt war, und hat sich Petrus gezeigt, danach dem ganzen Kreis der Zwölf. Später sahen ihn über fünfhundert Brüder auf einmal; einige sind inzwischen gestorben, aber die meisten leben noch. Dann erschien er Jakobus und schließlich allen Aposteln. Ganz zuletzt ist er auch mir erschienen, der „Fehlgeburt[4]„. (1. Korinther 15,3-8)
3,16) Wie vielen einzelnen Personen oder Gruppen ist Jesus als Auferstandener nach 1.Korinther 15,3-8 erschienen?
Vierzig Tage nach seiner Auferstehung kehrte Jesus in seiner Himmelfahrt zu Gott zurück.
Aber ihr werdet mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, und dieser Geist wird euch die Kraft geben, überall als meine Zeugen aufzutreten: in Jerusalem, in ganz Judäa[5] und Samarien[6] und bis ans äußerste Ende der Erde.“ Während er das sagte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben. Eine Wolke nahm ihn auf, so dass sie ihn nicht mehr sehen konnten. (Apostelgeschichte 1,8-9)
3,17) Lesen Sie Apostelgeschichte 1,8-9:
a) Was versprach Jesus seinen Jüngern bei seiner Himmelfahrt?
b) Wann hat er dieses Versprechen erfüllt?
Jesus ist nun bei seinem Vater im Himmel. Gott hat ihm alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. Deswegen nennen wir ihn auch Jesus, den Herrn. Auf dieser Erde baut er seine Gemeinde, die Gemeinschaft der Christen. Pfingsten schickte er den Jüngern seinen Heiligen Geist. Durch ihn werden die Nachfolger Jesu mit Kraft und Vollmacht ausgerüstet, zu anderen Menschen und Völkern zu gehen und ihnen die Gute Nachricht zu bringen. Aus den wenigen Jüngern bei Jesu Himmelfahrt sind bis heute viele Millionen Christen geworden.
Mohammed ist tot, Buddha ist tot, alle anderen Religionsstifter sind in ihren Gräbern wieder zu Erde geworden. Doch Jesus Christus lebt. Nur Jesus ist vom Tod auferstanden und lebt heute und in alle Ewigkeit. Der Gott der Christen ist ein lebender, ein lebendiger Gott!
Der Artikel erschien in „Der Weg“ 1/2008
[1] Frieden ist hier nicht einfach die Abwesenheit von Krieg, sondern ein viel weiterer und vornehmlich positiv gefüllter Begriff. „Frieden“ (hebräisch schalom) meint: umfassendes Glück, Wohlergehen des einzelnen und der Gemeinschaft, gelungenes Leben in gelungenen Beziehungen – zueinander, zu sich selbst, zur Umwelt, zu Gott.
[2] „Glauben“ bezeichnet in der Bibel nicht ein Wissen mit geringerem Sicherheitsgrad, sondern das unerschütterliche Vertrauen auf Gott und seine Heilszusagen. Hier geht es um das tiefe Vertrauen, dass Jesus Christus wirklich auferstanden ist und der persönliche Retter (Erlöser) von Thomas sein möchte.
[3] Die Bücher, die heute in unserem Alten Testament zusammengefasst sind, waren für das Judentum zur Zeit von Jesus und ebenso für die frühe Christenheit „Heilige Schrift“. Für heutige Christen sind das Alte und das Neue Testament „Heilige Schrift(en)“.
[4] die Fehlgeburt: ein Embryo, der noch nicht fähig ist, außerhalb des Bauchs der Mutter zu leben. Paulus bezeichnet sich hier als „Fehlgeburt“, weil er am Anfang die Gemeinde der Christen verfolgt und so seine Bestimmung verfehlt hat (vgl. Gal 1,15). Allein durch Gottes Gnade ist er zum Apostel geworden.
[5] Bezeichnung für den südlichen Teil des damaligen Palästina, in dem hauptsächlich Juden wohnten.
[6] Gebiet nördlich von Judäa, in dem ein Mischvolk aus Juden und anderen Völkern wohnte. Die Samariter wurden von den frommen Juden nicht als Juden anerkannt, und ihr Land wurde von ihnen verachtet und gemieden.