Das Glück und die Bibel

Bibel und Wissenschaft

Was macht den Menschen wirklich glücklich? Über diese Frage forschen seit jeher Wissenschaftler in aller Welt. Die Ergebnisse von 100 Forschern hat Leo Bormans im Buch „Glück“[1] veröffentlicht. Sie decken sich auf verblüffende Weise mit Aussagen und Prinzipien der Bibel.

Hier die Fortsetzung unseres Artikels aus der „Weg“-Ausgabe Nr. 70, S. 13.

Aktiver Glaube

Der norwegische Psychologieprofessor Reidulf G. Watten (Lillehammer) schreibt: „Existenzielle Faktoren wie Religion und religiöse Aktivitäten sind positiv mit Glück verbunden: je stärker die Aktivitäten, desto größer das Glück.“ Jesus Christus drückt das so aus: „Liebe den Herrn, deinen Gott von ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzem Verstand“ (Matthäus 22,37-38).

Der Ägypter Ahmed M. Abdel-Khalek, der an der Universität Kuwait als Psychologieprofessor lehrt, sagt dazu: „Religiöser Glaube (Extremismus ausgenommen) ist ein starker Antriebsfaktor und führt zu besserer körperlicher und geistiger Gesundheit.“ In den Sprüchen Salomos 3,7-8 heißt es: „Halte dich nicht selbst für klug; gehorche Gott und meide das Böse! Das heilt und belebt deinen ganzen Körper, du fühlst dich wohl und gesund.“

Das Leben genießen

Abdel-Khalek empfiehlt: „Lernen Sie, das Leben zu lieben, zu genießen und zu schätzen.“ In Prediger 3,12-13 heißt es: „Ich habe erkannt, dass es nichts Besseres gibt, als sich zu freuen und Gutes zu tun in seinem Leben; und wenn ein Mensch isst und trinkt und Gutes genießt bei all seiner Mühe, so ist das auch eine Gabe Gottes.“

Die Seele beachten

Laut der Psychologieprofessorin an der Internationalen Islamischen Universität von Malaysia, Noraini M. Noor (Kuala Lumpur), hat die westliche Welt ein zu enges Verständnis vom Glück, weil sie geistliche Fragen vernachlässigt: „Seit die Säkularisierung Religion zur Privatangelegenheit marginalisiert[2] hat, widmet der Westen der Seele des Menschen nicht mehr genügend Aufmerksamkeit.“ Auf diese Gefahr hat schon Jesus Christus hingewiesen: „Was nützt es, die ganze Welt zu gewinnen und dabei seine Seele (sein Leben) zu verlieren?“ (Matthäus 16,26).

Natur

Dass der Aufenthalt in der Natur Glücksmomente birgt, wird von mehreren Forschern betont, zum Beispiel vom südafrikanischen Psychologieprofessor Strümpfer: „Halten Sie Ihre Augen und Ohren offen für die Schönheit ringsum. Spüren Sie Schönheit auf. Man kann großes Glück gewinnen, wenn man Vögeln beim Singen zuhört, wenn man ihren Flug be-obachtet, wenn man aufmerksam Bäume, Pflanzen und Blumen, fließendes Wasser, Wolken, Sonnenauf- und -untergänge ansieht.“ In Psalm 104,24 lobt der Beter Gott für seine Schöpfung: „O Herr, welch unermessliche Vielfalt zeigen deine Werke! Sie alle sind Zeugen deiner Weisheit, die ganze Erde ist voll von deinen Geschöpfen.“

Dankbarkeit

Paulus schreibt: „Seid dankbar in allen Dingen, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch“ (1. Thessalonicher 5,18). Die moderne Glücksforschung bestätigt diesen und ähnliche Ratschläge der Bibel eindrucksvoll. José de Jesús García Vega, der am Zentrum für Wohlbefindensforschung der Universität Monterrey (Mexiko) arbeitet, schreibt: „Nehmen Sie die Dinge hin, wie sie kommen … Sie haben immer die Freiheit, auf welche Weise Sie mit einer bestimmten Situation umgehen möchten.“

Sorgen meiden

Der kanadische Entwicklungspsychologe Gary T. Reker schreibt: „Hören Sie auf, sich Sorgen zu machen. Glückliche Menschen … erkennen, dass 90 % aller Sorgen niemals wahr werden.“ Jesus Christus sagt: „Sorgt nicht für den anderen Morgen; denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass ein jeglicher Tag seine eigene Plage hat“ (Matthäus 6,34).

Ehrlichkeit

Die Ärztin Claire Beazley (Lancaster/Großbritannien) rät: „Betrachten Sie sich selbst durchweg ehrlich, und seien Sie sich selbst und anderen gegenüber ehrlich in Worten und Taten … Wenn Menschen davon befreit werden, die Wahrheit zu unterdrücken, müssen sie nicht mehr versuchen, Lügen zu leben …“ Paulus schreibt im Brief an die Epheser (4,25) „Legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten“.

Von Kindern lernen

Die Sozialpsychologin Teresa Freire (Minho/Portugal) empfiehlt Erwachsenen: „Von Kindern können wir lernen, dass Offenheit … eine der wichtigsten Quellen des Glücks ist.“ Jesus Christus betont: „Wer Gottes Reich nicht wie ein Kind annimmt, wird nie hineinkommen“ (Lukas 18,16-17).

Zeit nutzen

Der kanadische Politikwissenschaftler Alex C. Michalos (Northern Britisch Columbia) schreibt: „Was wir für ein gutes Leben brauchen, hat sich in den letzten 2000 Jahren wenig verändert.“ Wenn der norwegische Forscher Reidulf G. Watten die Formel aufstellt: „Mehr Fernsehen = weniger Glück. Also schalten Sie den Fernseher ab und das Glück an“, lässt sich das mit Paulus vergleichen: „Achtet darauf, wie ihr euer Leben führt – nicht als törichte, sondern als weise Menschen“ (Epheser 5,15).

Freude

Der mexikanische Forscher José de Jesús García Vega fordert uns auf: „Vergessen Sie nicht, glücklich zu sein.“ Im Philipperbrief von Paulus heißt es „Freuet euch in dem Herrn allewege! Und abermals sage ich: Freuet euch!“

Mit freundlicher Genehmigung (gekürzt) aus idea Spektrum, Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt, Nr. 17 2011, S. 18ff

Der Artikel erschien in „Der Weg“ 1/2012

[1] Leo Bormann (Hg.): Glück. The World Book of Happiness
[2] an den Rand gedrängt; ausgegrenzt