„Ich drück dir die Daumen“, sagt die Mutter, bevor die Tochter in die Schule geht, um eine Arbeit zu schreiben. Und um ganz sicher zu gehen, nimmt das Kind gleich ein „Maskottchen[1]“ mit, das ihm Glück bringen soll. Jeder von uns kennt so etwas, denn in jedem Volk gibt es alte Bräuche und Sätze, die uns „Glück“ bringen sollen. Und da viele Menschen den Glauben an den Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, aufgegeben haben, „glauben“ sie eben an andere Dinge.
Der Glaube an Zufall und Glück
Den Glauben an Dinge, die Glück bringen oder schaden, wie Hexerei und Zauberei, die man nicht mit der Vernunft erklären kann, nennt man „Aberglaube“[2]. Da liest jemand das Horoskop bzw. glaubt an Tierkreiszeichen oder geht zum Wahrsager, um die Zukunft zu erfahren. Andere benutzen irgendwelche Zaubersprüche oder tun „bestimmte“ Dinge zu „bestimmten“ Zeiten. Einige Redewendungen deuten auch darauf hin, zum Beispiel: „die Daumen drücken“[3] oder „Hals- und Beinbruch“[4], oder Gegenstände wie das „Maskottchen“ oder das vierblättrige Kleeblatt[5].
Sicher können Sie noch viele solche Beispiele aufzählen. Was aber macht den Aberglauben eigentlich aus? Egal, an was man hierbei „glaubt“, man ist sich nie sicher, ob der Glaube wirklich etwas nützt. Das Hoffen bleibt ungewiss. Man versucht irgendwie die Zukunft zu beeinflussen, bleibt aber unsicher und auf das „Glück“, oder besser den „Zufall“, angewiesen. Die Angst vor dem was kommt bleibt bestehen.
Festes Vertrauen auf Gott
Wenn die Bibel von „Glaube“ spricht, meint sie dagegen kein unsicheres „Gefühl“. Glaube ist etwas Festes, etwas, von dem man überzeugt ist, weil es uns in der Bibel bezeugt wird. Biblischer Glaube ist ein vollständiges Vertrauen auf Gott, der in Jesus Mensch wurde und uns in der Bibel begegnet.
Ein Mann stellte einmal zwei Kinder auf eine hohe Mauer. Dann rief er dem ersten zu: „Spring!“. Das Kind sprang – direkt in die Arme des Mannes. Als er das zweite Kind rief, wollte es nicht springen. Erst nach langem Zureden sprang es zögernd in die Arme des Mannes. Was war der Unterschied? Das erste hatte volles Vertrauen in den Mann, denn der Mann war sein Vater. Es glaubte an ihn und wusste, dass er es auffangen würde. Das zweite Kind kannte den Mann nicht. Es musste sich also zunächst selbst überwinden und Vertrauen fassen.
Wenn wir an Gott und seinen Sohn Jesus Christus „glauben“, dann geht es um dieses unbegrenzte Vertrauen. Um das Wissen, dass Gott unser Vater im Himmel ist, der uns lieb hat und der uns zu seinem Kind macht, wenn wir ihn darum bitten. Glaube ist nicht eine rein intellektuelle[6] Zustimmung nach dem Motto: „Ich glaube, was in der Bibel steht.“ Dieser Glaube ist natürlich gut, aber er ist nicht genug. Gott möchte, dass wir ihm und seinen Verheißungen bedingungslos vertrauen, dass wir wie das erste Kind in Gottes Arme springen und unser ganzes Leben ihm anvertrauen. Und mit jedem Tag, an dem wir dies tun und mit Gott leben, wird unser Glaube, unser Vertrauen in Gott größer und fester.
In Johannes 3,16 sagt die Bibel: „Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab. Nun werden alle, die sich auf den Sohn Gottes verlassen (= an ihn glauben), nicht zugrunde gehen, sondern ewig leben.“ Unser Leben hängt davon ab, ob wir diesem Wort Glauben schenken, oder ob wir es nicht tun. Glauben Sie das?
[1] das Maskottchen: (aus dem Franz. „Hexchen, Zauberin“) etwas (eine Figur, ein Gegenstand o.Ä.), das jemandem Glück bringen soll (und das er deshalb oft bei sich hat) – Talisman. Diese Gegenstände sollten den Dämonen Furcht einjagen oder deren Kraft übertragen. Viele der hier genannten Dinge fallen in den Bereich des „Okkultismus“. Wenn Sie hierüber nähere Informationen wünschen, senden wir Ihnen gerne eine Broschüre zu.
[2] Das Wort „aber“ wird in diesem Wort in der veralteten Bedeutung „falsch, schlecht“ benutzt.
[3] Früher glaubte man, dass böse Geister gerne in den Händen von Menschen wohnen. Hält man sie also mit dem Daumen fest, während andere etwas Wichtiges erledigen, sollte ihm dies besser gelingen.
[4] Hier versucht man Gutes „herbeizulocken“, in dem man das Gegenteil wünscht.
[5] Es ist so selten wie das Glück; wer es findet, hat deshalb dann Glück.
[6] intellektuell: in Bezug auf den Verstand