Die Bibel ist ein besonderes Buch. Ein Buch, durch das Gott zu den Menschen reden möchte. Deshalb wird die Bibel in sehr viele Sprachen übersetzt.
Ursprünglich wurde ihr erster Teil, das Alte Testament, in Hebräisch geschrieben. Es erzählt die Geschichte des jüdischen Volkes. Ihr zweiter Teil, das Neue Testament, ist in Griechisch geschrieben, der damaligen Weltsprache. Sein Inhalt ist das Leben Jesu und der ersten Christen.
Die erste weit verbreitete Übersetzung der Bibel ins Deutsche hat Martin Luther 1534 geschaffen. Viele Bibelleser benutzen häufig neben anderen Übersetzungen diese sprachlich schöne Übersetzung.
Wortgetreu oder Umgangssprache
Man kann bei einer Übersetzung jedes einzelne Wort genau übersetzen. Man hat dann zwar vielfach eine genau richtige Übersetzung. Aber die Sprache ist oft holperig und nicht wie die gesprochene Umgangssprache. Solch eine Übersetzung ist im Deutschen die so genannte „Elberfelder Übersetzung“.
Man kann andererseits mehr in die Umgangssprache übersetzen (so z. B. „Hoffnung für alle“ und „Neues Leben“). Je mehr aber die Übersetzung in die Umgangssprache erfolgt, desto größer sind für gewöhnlich die leichten Abweichungen vom hebräischen und griechischen Originaltext.
Darüber hinaus gibt es noch freiere „Übertragungen“ der Bibel (im Gegensatz zu „Übersetzungen“), z. B. die „Volxbibel“.
Die Bibel liest sich in der heutigen Umgangssprache leichter und verständlicher. Luther hat selber gesagt, man soll bei der Bibelübersetzung „dem Volk aufs Maul[1] schauen“, das heißt, so übersetzen, wie das Volk spricht. Denn jeder soll die Bibel gern und in verständlicher Sprache lesen können.
Drei Beispiele
Als Beispiel wird hier Johannes 3 Vers 5 in verschiedenen Übersetzungen zitiert.
In der älteren Lutherübersetzung heißt dieser Vers: „Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“
In der modernen „Hoffnung für alle“-Übersetzung steht: „Wer nicht umkehrt und durch Gottes
Geist neu geboren wird, kann nicht in Gottes Reich kommen“.
Und in der extrem umgangssprachlichen „Volx-Bibel“ (Volks-Bibel, besonders für junge Nicht-Christen) lautet der Vers: „Niemand hat eine Chance auf ein Ticket[2] für das Land, wo Gott das Sagen hat, es sei denn, er hätte sein altes Leben komplett hinter sich gelassen und durch den Geist von Gott einen echten Neustart hingelegt.“
Lass Gott in der Bibel zu dir reden
Die Bibel ist Gottes „Liebesbrief“ an uns Menschen. Wir alle haben täglich Liebe nötig, von Menschen, aber auch besonders von Gott. Deshalb brauchen wir es alle, dass Gott täglich durch sein Wort, die Bibel, zu uns redet. Er will uns dadurch ermutigen, trösten und korrigieren.
Je mehr wir Gott durch die Bibel zu uns reden lassen, desto fester wird unser Glaube, desto sicherer stehen wir im Leben.
Hans Misdorf
Der Artikel erschien in „Der Weg“ 1/2012