Wie lebten die ersten Menschen im Paradies? Im letzten Teil unserer Serie haben wir gelesen, wie Adam und Eva Gott sahen, mit ihm redeten und sich frei entfalten konnten. Ihre Beziehung zu Gott, der sie erschaffen hatte, war gut. Der Mensch war Gottes Gegenüber und er vertraute Gott. Und auch zueinander hatten Adam und Eva ein gutes und vertrauensvolles Verhältnis.
Auf die Probe gestellt
Dies aber sollte sich bald ändern. Die Menschen werden auf die Probe gestellt. Die Versuchung kommt in Gestalt einer Schlange. Sie fragt Eva: „Hat Gott wirklich gesagt: ,Ihr dürft die Früchte von den Bäumen im Garten nicht essen?'“ (1. Mose 3,1). Sie sät Mißtrauen gegen Gott. Sie möchte, daß der Mensch Gott nicht mehr vertraut, und daß er daran zweifelt, daß Gott wirklich das Beste für ihn will.
Aber die Schlange ist noch nicht zu Ende. Eva erklärt ihr, daß sie die Früchte von allen Bäumen essen dürfen, nur nicht von dem Baum in der Mitte des Gartens, weil sie dann sterben werden. Daraufhin lügt die Schlange sie an und erklärt ihr, daß sie nicht davon sterben werden. Ganz im Gegenteil: „Sobald ihr davon eßt, werden euch die Augen aufgehen, und ihr werdet alles wissen, genau wie Gott. Dann werden ihr euer Leben selbst in die Hand nehmen können.“ (1. Mo. 3,5)
Das Leben selbst in die Hand nehmen
Sein Leben selbst bestimmen. Das hört sich gut an. Überhaupt, ist Gott nicht eigentlich ungerecht? Warum können sie denn nicht von dem Baum essen? Und ist es nicht viel schöner, tun und lassen zu können, was man will? So zu sein wie Gott?
Als dieser Gedanken ihr durch den Kopf geht, ist der Same zur Sünde schon gesät. Gott hatte den Menschen einen freien Willen gegeben. Denn Vertrauen und Glaube sind nur dann echt, wenn sie sich bewähren können. Aber das heißt, das man sich auch gegen Gott entscheiden kann. Und dies tut Eva. Sie wendet ihren Blick von Gott ab und verliert ihr Vertrauen zu ihm. Dann ist es auch nicht mehr weit, bis die Sünde Wirklichkeit wird. Sie nimmt die Frucht, beißt davon ab, und gibt auch ihrem Mann Adam davon.
Die Folgen der Sünde
Nun passiert aber etwas, mit dem sie nicht gerechnet haben. Zum ersten Mal wird ihnen bewußt, daß sie nackt sind, und sie schämen sich voreinander (1. Mo. 3,7). Nun ist das Vertrauen zerbrochen. Sie haben Schuld auf sich geladen. Angst macht sich breit. Sie mißtrauen einander und auch Gott. Sie haben sich von Gott getrennt.
Aber die Folgen der Sünde, der Trennung von Gott, gehen noch weiter (1. Mo. 3,8-19). Sie hat nicht nur die Beziehung zwischen Gott und Menschen zerstört. Auch die Beziehung der Menschen untereinander wird in Mitleidenschaft gezogen. Und sogar die Beziehung zwischen Mensch und Natur wird zerstört.
Von nun an ist die Arbeit auf dem Feld mit großer Mühe verbunden. Die Frau hat nun große Schmerzen in der Schwangerschaft und bei der Geburt. Zwischen den Menschen gibt es Herrschaft und Unterordnung. Tiere werden nun für Menschen getötet. Und die Natur wird für den Menschen zu einer Bedrohung.
Auch heute noch leben wir mit den Konsequenzen der Sünde. Unsere Beziehung zu Gott, unseren Mitmenschen und zu der Natur ist zerstört. Jeder tut, was er will und denkt zuerst an sich. Keiner kümmert sich mehr um den anderen. Die Natur wird immer mehr zerstört. Und am Ende wartet auf alle der Tod. Von uns aus können wir den Verlust unserer Beziehung zu Gott nicht wieder heilen. Gibt es denn keinen Ausweg?
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