Weihnachtsgedichte (Teil 3)
Gedichte zu Weihnachten und Advent
Das Wunder der Heiligen Nacht
Weihnachten ist das große Wunder
der vergebenden Gnade Gottes
den verlorenenen Leuten bietet ER ewiges Leben.
Das ist das Wunder der Heiligen Weihnacht,
dass ein hilfloses Kind unser aller Helfer wird.
Das ist das Wunder der Heiligen Nacht,
dass in die Dunkelheit der Erde die helle Sonne scheint.
Das ist das Wunder der Heiligen Nacht,
dass traurige Leute ganz fröhlich werden können.
Das ist das Wunder der Heiligen Nacht:
Das Kind nimmt unser Leben in seine Hände,
um es niemals wieder loszulassen.
Friedrich von Bodelschwingh (1831-1910)
Weihnacht
Wir harren, Christ, in dunkler Zeit,
gib deinen Stern uns zum Geleit
auf winterlichem Feld.
Du kamest sonst doch Jahr um Jahr,
nimm heut auch unsre Armut wahr
in der verworrnen[1] Welt.
Es geht uns nicht um bunten Traum
von Kinderlust und Lichterbaum
wir bitten: Blick uns an
und lass uns schaun dein Angesicht,
drin jedermann, was ihm gebricht[2],
gar leicht verschmerzen[3] kann.
Es darf nicht immer Friede sein.
Wer`s recht begreift, der gibt sich drein[4],
hat jedes seine Zeit.
Nur deinen Frieden, lieber Herr,
begehren wir je mehr und mehr,
je mehr die Welt voll Streit.
Rudolf Alexander Schröder (1878-1962)
Der Artikel erschien in „Der Weg“ 4/2004
[1] verworren: in einem Zustand, der keine Ordnung, keine Übersichtlichkeit hat . unübersichtlich
[2] es gebricht jmdm. an etwas: (geschr veraltend) jemand besitzt etwas nicht in ausreichendem Maß . es fehlt / mangelt jemandem an etwas
[3] etw. verschmerzen können: sich mit etwas abfinden können
[4] d(a)rein: hinein; sich in etw. hineingeben: (ugs.) etwas annehmen ohne Widerspruch, sich fügen