Ein Besuch im Deutschen Museum ***
Im Jahr 2003 feierte es seinen 100sten Geburtstag: Das Deutsche Museum in München. Es ist eines der bedeutendsten naturwissenschaftlich-technischen Museen weltweit, mit einer Ausstellungsfläche von über 50.000 Quadratmetern und vielen wertvollen technischen und naturwissenschaftlichen Originalexponaten[1].
Damit ist es aber nicht nur eines der größten Museen der Welt, sondern mit 1,3 Millionen Besuchern jährlich auch eines der erfolgreichsten. Es vermittelt auf spannende und populäre[2] Weise die technisch-naturwissenschaftlichen Errungenschaften[3] der letzten 100 Jahre und den damit verbundenen gesellschaftlichen Wandel.
100 spannende Jahre
1903 wurde das Deutsche Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik“ von dem Ingenieur Oskar von Miller gegründet. 1925 wurde der Neubau des Deutschen Museums auf einer Sandbank[4] des Flusses Isar, der Museumsinsel“, eingeweiht.
Der Aufbau und viele didaktische[5] Erfindungen des Museums gelten als genial. Eine Weltneuheit ist zum Beispiel das Projektionsplanetarium[6]. Großen Eindruck auf die Besucher machen das Bergwerk und die begehbaren Schiffsdecks, die Laboratorien in Originalgröße und die Gemälde.
Es werden auch viele Großexponate ausgestellt, so das Unterseeboot U1, das Flugboot Dornier Wal und eine Reihe weiterer Schiffe, Lokomotiven und Flugzeuge. 1931 konnte man hier die erste Fernsehsendung sehen. Aus aller Welt kamen Besucher auf die Museumsinsel.
Im zweiten Weltkrieg wurde das Museum zerstört, und es war viel Arbeit alles wieder aufzubauen. 1965 war der Aufbau vorerst abgeschlossen, aber auch seitdem wird das Museum immer wieder dem wissenschaftlichen und technischen Wandel[7] angepasst.
In den letzten Jahren wurde noch eine Flugwerft eröffnet sowie eine Zweigstelle in Bonn zum Thema: Wissenschaft und Technik nach 1945″. In diesem Jahr soll außerdem noch ein Verkehrsmuseum eröffnet werden.
Wo die Liebe zur Technik geboren wird
Das Museum ist sehr groß, und an einem Tag kann man gar nicht alles sehen: alte Autos, Motorräder, Schiffe und Flugzeuge, darunter auch seltsame wie zum Beispiel einen Zeppelin. Auch die Nachbildung des Flugapparats, mit dem Otto Lilienthal seit 1891 seine Flugversuche unternommen hat, befindet sich dort.
Besonders interessant ist die Abteilung Physik. Hier kann man viele Sachen ausprobieren: Wie entsteht Elektrizität, was ist Wasserkraft, wie funktioniert eine Lampe oder eine Batterie? Auf diese und viele andere Fragen bekommt man hier eine Antwort. Man kann an Knöpfen drehen und Versuche anstellen. Besonders beeindruckend ist der Faradaysche[8] Käfig[9]„. Manchmal klettert ein Mann in diesen runden Kasten aus Metall. Dann wird starker Strom auf den Käfig geleitet. Aber dem Mann passiert nichts. Der Strom ist um den Käfig herumgegangen. Das ist auch der Grund, warum man bei einem Gewitter in einem Auto am sichersten ist.
Noch vieles mehr könnte man über das Deutsche Museum erzählen, z. B. über die Sammlung von Musikinstrumenten, alten und neuen Telefonen, Schreibmaschinen und Computern. Man entdeckt, wie interessant Technik und Naturwissenschaft sein können.
Ohne die Technik können wir heute fast gar nicht mehr leben. Aber es ist gut, sie besser zu verstehen. Und dafür ist ein Museum ja da.
[1] das Exponat: ein Objekt, z.B. ein Bild, das in einem Museum oder einer Ausstellung gezeigt wird – Ausstellungsstück
[2] populär: (hier) so, dass viele Menschen es verstehen können – allgemein verständlich
[3] die Errungenschaft: etwas Neues, das einen großen Fortschritt oder eine große Leistung darstellt
[4] die Sandbank: ein Hügel oder eine Fläche aus Sand, meist unter Wasser, in Flüssen oder im Meer
[5] didaktisch: das Lehren u. Lernen, die Vermittlung von Lehrstoff betreffend; für Unterrichtszwecke geeignet
[6] das Planetarium: eine Anlage zur Beobachtung der Sterne und Planeten
[7] der Wandel: der Übergang von einem Zustand in einen anderen – Veränderung
[8] nach seinem Erfinder, dem englischen Physiker Michael Faraday
[9] der Käfig: ein Kasten mit Gittern rundherum (in dem man z.B. Haustiere hält)