Christus ist auferstanden

Am Abend, als der Sabbat vorbei war, kauften Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um den Toten damit zu salben. Ganz früh am Sonntagmorgen, als die Sonne gerade aufging, kamen sie zum Grab. Unterwegs hatten sie noch zueinander gesagt: »Wer wird uns den Stein vom Grabeingang wegrollen?« Denn der Stein war sehr groß. Aber als sie hinsahen, bemerkten sie, daß er schon weggerollt worden war. Sie gingen in die Grabkammer hinein und sahen dort auf der rechten Seite einen jungen Mann in einem weißen Gewand sitzen. Sie erschraken sehr. Er aber sagte zu ihnen: »Habt keine Angst! Ihr sucht Jesus aus Nazaret, der ans Kreuz genagelt wurde. Er ist nicht hier; Gott hat ihn vom Tod auferweckt! Hier seht ihr die Stelle, wo sie ihn hingelegt hatten. Und nun geht und sagt seinen Jüngern, vor allem Petrus: ‚Er geht euch nach Galiläa voraus. Dort werdet ihr ihn sehen, genau, wie er es euch gesagt hat.’« Da verließen die Frauen die Grabkammer und flohen. Sie zitterten vor Entsetzen und sagten niemand ein Wort. Solche Angst hatten sie.

[Alles, was ihnen aufgetragen worden war, verkündeten die Frauen unverzüglich Petrus und den anderen Jüngern um ihn. Danach sandte Jesus selbst durch Petrus und die anderen die heilige und für immer gültige Botschaft von der ewigen Rettung in die ganze Welt hinaus, von dort, wo die Sonne aufgeht, bis dorthin, wo sie versinkt.]

Markus 16, 1-8 und kurzes Textende einiger alter Handschriften

Auf einer überfüllten Parteiversammlung in einer mittleren Stadt nicht weit von Moskau hat ein Funktionär über zwei Stunden auf seine Zuhörer eingeredet. Er hat den „Beweis“ erbracht, dass es keinen Gott gibt, dass es keinen geben kann und auch nie einer existiert hat. Seines Erfolges sicher, stellt er zum Schluss die stereotype Frage, ob jemand zu seinem Vortrag noch etwas zu sagen oder zu fragen hat. Da hebt ein unscheinbar aussehender Mann, ein einfacher Bauer, den Arm. Er bittet, nach vorne kommen zu dürfen. Das muss der Redner ihm wohl oder übel gestatten.

Der Bauer steigt zum Podium hinauf und betritt das Rednerpult. Langsam dreht er sich der Menschenmenge zu, breitet seine Arme aus und ruft in den Saal: „Christus ist auferstanden!“ Wie ein Mann springen alle von ihren Sitzen und schreien wie aus einem Munde: „Ja, er ist wahrhaft auferstanden!“

Was mit dem Kolchosearbeiter geschah, lässt sich leicht erraten: Sein Gang zum Rednerpult war sein Gang in die Verbannung.

P. Chrysostomus Dahm