Die deutsche Sprache
Deutsch gehört zur Großgruppe der indogermanischen Sprachen, innerhalb davon zu den germanischen Sprachen. Durch die Bibelübersetzung von Martin Luther im frühen 16. Jahrhundert hat sich aus den verschiedenen deutschen Dialekten eine gemeinsame Hochsprache entwickelt.
Deutschland ist reich an Mundarten. An Dialekt und Aussprache kann man bei den meisten Deutschen erkennen, aus welcher Gegend sie stammen. Wenn beispielsweise ein Friese oder ein Mecklenburger und ein Bayer sich in ihrer reinen Mundart unterhielten, hätten sie große Schwierigkeiten, einander zu verstehen.
Während der vierzig Jahre deutscher Teilung hatte sich in den beiden deutschen Staaten auch ein unterschiedlicher politischer Wortschatz entwickelt; auch sonst kamen neue Wörter auf, die im jeweils anderen Staat nicht ohne weiteres verstanden wurden. Doch der Grundwortschatz und die Grammatik sind in Ost und West gleichgeblieben. Die Gemeinsamkeit der Sprache war eine der Klammern, welche die geteilte Nation zusammenhielten.
Außerhalb Deutschlands wird Deutsch als Muttersprache in Österreich, in Liechtenstein, im größten Teil der Schweiz, in Südtirol (Norditalien) und in kleineren Gebieten in Belgien, Frankreich (Elsaß) und Luxemburg entlang der deutschen Grenze gesprochen. Auch die deutschen Minderheiten in Polen, Rumänien, in den Ländern der GUS und anderen Kontinenten haben die deutsche Sprache zum Teil bewahrt.
Deutsch ist die Muttersprache von mehr als 100 Millionen Menschen. Etwa jedes zehnte Buch, das weltweit erscheint, ist in deutscher Sprache geschrieben. Unter den Sprachen, aus denen übersetzt wird, steht Deutsch nach Englisch und Französisch an dritter Stelle, und Deutsch ist die Sprache, in die am meisten übersetzt wird. Innerhalb der Europäischen Union ist Deutsch die von den meisten Menschen gesprochene Sprache.