Die 27jährige Sportstudentin verblüffte Sportjournalisten aus aller Welt nach ihrem Sprung mit dem Bekenntnis: „Aus der Bibel hole ich die Kraft, genau das zu tun, was ich brauche. Ich weiß, Jesus läßt mich nicht fallen.“
Brita Baldus ist Christin. Auf ihrer neuen Autogrammkarte findet sich ein Bibelspruch: „Doch ich verlasse mich auf Dich! Du, Herr, bist und bleibst mein Gott.“
Sport, Sport über alles …
Vor ein paar Jahren war das noch ganz anders. Zu Hause bekommt Brita vom christlichen Glauben nicht viel mit. Nur eine Tante liest ihr ab und zu eine Geschichte aus der Bibel vor. Dafür steht der Sport im Mittelpunkt. Der Vater ist ein begeisterter und erfolgreicher Turner. Schon früh steht Brita deshalb auf der Turnmatte. „Ich bin sozusagen in der Turnhalle großgeworden“, sagt sie. Irgendwann wird ihr das zu langweilig. Wasserspringen findet sie interessanter. Die Sprünge und Drehungen faszinieren sie. Sie bleibt dabei. Trainer in Leipzig erkennen ihr Talent und fördern sie.
Aber der Weg zur Spitzensportlerin ist in der DDR weit und schwer. Da heißt es, immer wieder hart zu trainieren. Aber die Arbeit lohnt sich. 1982 nimmt sie als 17jährige erstmals an Weltmeisterschaften teil. Sie gewinnt einen fünften Platz beim Sprung vom Drei-Meter-Brett. Es folgen mehrere DDR-Meisterschaften, Teilnahmen an internationalen Meisterschaften und später sogar an den Olympischen Spielen. Nach dem Abitur beginnt Brita ein Sportstudium an der bekannten Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig. Im sportlichen Erfolg findet sie Bestätigung und Erfüllung. Gedanken über den christlichen Glauben macht sie sich, wie viele andere Spitzensportler, kaum.
„Ob an der Sache mit Jesus etwas dran ist …?“
Im Frühjahr 1990 muß sie im Krankenhaus liegen und dort behandelt werden. Zur gleichen Zeit ist auch eine andere Spitzensportlerin zur Behandlung dort, die Kanutin Kordula Striepecke aus Erfurt. „Die hat eine unglaubliche Lebensfreude ausgestrahlt, obwohl sie verletzt war und nicht trainieren konnte.“ Britta wird neugierig. Die Kanutin aus Thüringen – sie war Dritte bei den letzten Kanumeisterschaften – erzählt ihr von ihren guten Erfahrungen mit dem Glauben.
Zunächst ist Brita skeptisch. Sie wird aber neugierig, als auch eine Krankenschwester vom Glauben erzählt. „Im Schwesternwohnheim habe ich die beiden dann ausgefragt. Sie machten einen unheimlich glücklichen Eindruck. Danach konnte ich nächtelang nicht schlafen. Ich habe mich immer wieder gefragt, ob an der Sache mit Jesus etwas dran ist.“ Brita fängt an in der Bibel zu lesen und zu beten.
Heute sagt sie: „Durch das Lesen der Bibel bin ich zu dem Schluß gekommen, daß ich’s doch auch mal versuchen sollte, den Schritt zu gehen mit Jesus. Und bis heute habe ich es nicht bereut.“
Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus: „aufwärts“