Gibt es einen Gott? (II)

Die Frage nach Gott hat die Menschen von Anfang an bewegt. Jeder Mensch ahnt, dass es einen Gott gibt, aber wie kann man ihn wirklich erkennen? Ein Blick in die Natur um uns herum zeigt: Die Natur ist voll von Wundern, und in ihr haben wir seine Werke vor Augen. Aber es gibt auch noch andere Dinge, die auf die Existenz Gottes hinweisen:

Gott lenkt die Geschichte

Die Wege der Völker durch die Jahrhunderte hindurch sind nicht ein Ergebnis des Zufalls. Auch hier können wir Gottes Spuren sehen. Das ist an dem Volk Israel unübersehbar, denn Gott hat Israel als sein Volk auserwählt[1].

Es ist wirklich erstaunlich, dass das Volk der Juden noch immer existiert. Immer wieder haben andere Völker versucht, dies Volk zu vernichten. Es wurde aus seiner Heimat vertrieben. Fast zweitausend Jahre waren die Juden über die ganze Welt verstreut. Heute existiert wieder ein jüdischer Staat und damit eine jüdische Nation. Auch seine starken Feinde konnten das nicht verhindern.

Ebenso können wir bei anderen Völkern erkennen, dass und wie Gott mit ihnen handelt. Sicherlich kann man Geschichte auch als eine Reihe von zufälligen Ereignissen verstehen. Aber die Bibel sagt uns, dass die geschichtliche Entwicklung der Völker nicht zufällig verläuft, sondern planvoll und zielgerichtet.

Er (Gott) hat aus einem einzigen Menschen die ganze Menschheit hervorgehen lassen, damit sie die Erde bewohnt. Für jedes Volk hat er im Voraus bestimmt, wie lange es bestehen und in welchen Grenzen es leben soll. Und er hat gewollt, dass die Menschen ihn suchen, damit sie ihn vielleicht ertasten und finden könnten. Denn er ist ja jedem von uns ganz nahe. Durch ihn leben wir doch, regen[2] wir uns, sind wir! (Apostelgeschichte 17,26-28a)

Von Gott kommt alles, durch Gott lebt alles, zu Gott geht alles. (Römer 11,36a)

– 1,3) Geben Sie mit Ihren Worten wieder, was in diesen beiden Bibelversen von Gott gesagt wird.

Der Mensch, das größte Wunder

Gottes wunderbarstes Werk ist der Mensch. Im Unterschied zu den Tieren und Pflanzen hat Gott dem Menschen Geist und Verstand gegeben. Er kann denken und sein Tun begründen. Er kann damit die Welt gestalten und große Erfindungen machen. Wenn er will, kann er aber damit auch die Welt zerstören.

Wir Menschen sind als Männer und Frauen geschaffen, das heißt: zur Gemeinschaft miteinander. Wir können mit anderen Menschen reden, uns mit ihnen freuen, etwas gemeinsam tun. Tiefe Gemeinschaft unter Menschen kommt zum Beispiel in einer guten Ehe zustande, in der sich Mann und Frau ergänzen.

Der Mensch ist ein Abbild Gottes, er ist Gott ähnlich. Deshalb können wir, im Unterschied zu den Tieren, Gott erkennen. Wir können mit Gott Verbindung aufnehmen und mit ihm reden. Und wir können auch verstehen, was er uns sagt.

So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild,
als Gottes Ebenbild[3] schuf er sie
und schuf sie als Mann und als Frau.
Und Gott segnete die Menschen
und sagte zu ihnen:
»Seid fruchtbar und vermehrt euch!
Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz!
Ich setze euch über die Fische im Meer,
die Vögel in der Luft
und alle Tiere, die auf der Erde leben,
und vertraue sie eurer Fürsorge an. (1.Mose 1,27-28)

– 1,4) Was wird in 1. Mose 1, 27-28 über den Menschen gesagt?

Der Artikel erschien in „Der Weg“ 2/2005

 

[1] König Friedrich der Große von Preußen fragte einmal seinen General Ziethen: „Nennen Sie mir einen Beweis dafür, dass es Gott gibt!“ Ziethen antwortete: „Majestät, die Juden.“
[2] sich regen: sich (ein wenig) bewegen – ? sich rühren
[3] das Ebenbild: im Äußeren (bes. in Bezug auf das Gesicht u. die Gestalt) fast das genaue Abbild eines anderen Menschen. In der Bibel meint das Geschaffensein zum Bild Gottes den ganzen Menschen. Er ist der Stellvertreter Gottes auf der Erde, den Gott sich zum Partner geschaffen hat, den er anreden kann und der Gott antworten kann.