Hoffnung trotz AIDS

In ganz Osteuropa und Zentralasien zeichnet sich eine gesundheitliche Katastrophe ab. AIDS breitet sich hier so schnell aus wie sonst nirgendwo auf der Welt. 2006 haben sich bereits 270.000 Menschen mit HIV angesteckt. Das sind rund 70 Prozent mehr als im Vergleichsjahr 2004. [1] Experten erklären bereits, dass die Republiken der ehemaligen Sowjetunion heute da stehen, wo vor 14 Jahren Südafrika stand, und prophezeien eine ähnliche Entwicklung mit Millionen von Toten. [2]

Angesichts dieser erschreckenden Prognosen, wollen wir Ihnen diesen interessanten Bericht nicht vorenthalten. Auch wenn die Situation auf den ersten Blick ausweglos erscheint, so gibt es doch eine begründete Hoffnung.

AIDS-Zahlen in Uganda um über 70% gesunken

Die neuesten AIDS-Zahlen zeigen, wie verheerend sich die Epidemie ausbreitet – die Zahl der HIV-Infizierten, die der AIDS-Toten und vor allem die Zahl der Neuinfizierten – alle so hoch wie noch nie zuvor. Inmitten dieser Hoffnungslosigkeit gibt es jedoch eine Ausnahme: In Uganda ist die AIDS-Rate in den letzen 10 Jahren von über 30% auf unter 5% zurückgegangen. Uganda setzt ein Beispiel: Keinen Sex vor der Ehe und Treue in der Ehe. Kondome haben bei dieser Entwicklung keine große Rolle gespielt. Die Häufigkeit von sexuellen Kontakten außerhalb bestehender fester Partnerschaften hat sich um 60 Prozent reduziert.

Wo ist die Ursache für diesen Erfolg zu suchen? Wissenschaftler tun sich schwer, dafür eine Erklärung zu finden. Eine so tief greifende Veränderung erscheint logisch fast unmöglich zu sein. Appelle führen nicht zur Veränderung, wenn die moralische Kraft dazu fehlt. Es heißt nicht umsonst: „Glaube versetzt Berge!“ Die Akzeptanz der christlichen Werte wurde in Uganda die Grundlage für einen Glauben, der eine solche Veränderung bewerkstelligen konnte.

Rückblickend die Ausgangslage Ugandas: Nach den Gewaltherrschern Idi Amin und Milton Obote, dem brutalen Bürgerkrieg 1980-85 und durch die AIDS-Epidmie stand das Land vor dem Zusammenbruch. Experten der WHO sagten dem Land voraus, dass ein Drittel der Bevölkerung an AIDS sterben würde, ein weiteres Drittel erkranken und das letzte Drittel zu schwach sein würde, um die Wirtschaft aufrecht zu erhalten. Die Regierung sah keinen Ausweg mehr, so rief Präsident Museveni kirchliche Leiter des Landes zusammen: „Wir sind am Ende. Gibt es in dieser Situation noch Hoffnung?“

Es wurde die ungewöhnliche Frage gestellt: „Welchen Prognosen wollen wir glauben? Denen der WHO, oder denen des Wortes Gottes?“ Auf einer Konferenz gab der Präsident die Flagge Ugandas symbolisch in die Hand christlicher Leiter und widmete die Nation erneut dem Gott der Bibel. Ist das nicht beachtlich, eine derartige Bestätigung der Kraft des Wortes Gottes in einer Zeit zu erfahren, in der in Europa biblische Werte immer weniger beachtet werden?? Die Kraft zur Veränderung soll nun auch in andere Länder des südlichen Afrika gebracht werden.

Zusammen mit anderen Organisationen arbeitet die Internationale Bibelgesellschaft (IBS) intensiv daran, diese segensreichen Erfahrungen von Uganda auch in andere Länder im südlichen Afrika zu bringen. Mit dem „Reach 4 Life-New Testament“[3] hat die IBS gerade begonnen, in Südafrika über 40.000 Schulkinder mit dieser Botschaft und einer entsprechenden Schulung zu erreichen. Der Inhalt lässt sich in zwei Aussagen zusammenfassen:

1. Sage Ja, zur rettenden Botschaft von Jesus und
2. Sage Nein zum AIDS-Virus durch einen biblischen Lebensstil – sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe und Treue in der Ehe.

Die Reaktionen sind sehr gut. Öffentliche Schulen haben das Trainingsprogramm in den Unterricht aufgenommen und Sportvereine beginnen das Fußballtraining mit einer Lektion aus diesem speziellen Neuen Testament. 130.000 weitere Bücher sind in Vorbereitung und ehrenamtliche Mitarbeiter werden zu diesem Einsatz ausgebildet. Die ersten „R4L“-Ergebnisse bestätigen die Erfolgsaussichten. Etwa 50% der Jugendlichen, die ein R4L-Training absolviert haben, bestätigen, die notwendige Veränderung anzunehmen. Jetzt soll das R4L-Programm massiv ausgeweitet werden.

„Der historische Versuch, mit HIV umzugehen, war ein kleines a, ein kleines b und ein großes C [abgeleitet von der „Abstain – sich enthalten, Be faithful – treu sein oder Condom – ein Kondom verwenden“]. Das Wesentliche von Ugandas Erfolgsgeschichte ist ein großes A, ein großes B und ein kleines c .[eine umgekehrte Gewichtung dieser drei Faktoren]
Dr. Anne Peterson
Director of Global Health, USAIDs

Der Artikel erschien in „Der Weg“ 3/2007

 

Weitere Informationen zum Thema:

[1] Am schlimmsten ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO die Russische Föderation betroffen. Auf ihrem Gebiet treten mehr als 70 Prozent der offiziell registrierten HIV-Infektionen in Osteuropa und Zentralasien auf. Eine ähnliche Situation besteht in der Ukraine. Hier liegt die HIV-Verbreitung unter Erwachsenen bei 0,7 bis 2,3 Prozent. Das bedeutet, dass 180.000 – 590.000 Menschen mit HIV bzw. AIDS leben.
[2] Schätzungen sprechen allein in Russland bis 2025 von zwischen vier und 19 Millionen HIV-Infizierten und bis zu 12 Millionen Menschen, die an dieser unheilbaren Krankheit sterben.
[3] Ergreife das Leben Neues Testament