Helvetica – Schweiz
Schweiz – Suisse – Svizzera – Svizzra – vier Namen in unterschiedlichen Sprachen für einen einzigen Staat, für die Schweizer Eidgenossenschaft. Dies ist der amtliche Name in deutscher Sprache für die Schweiz, den Bundesstaat in Mitteleuropa, der umgeben ist im Norden von Deutschland, im Nordosten und Osten von Österreich und Liechtenstein, im Südosten und Süden von Italien und im Westen von Frankreich.
Ein dichtbevölkertes Land
Die Schweiz bedeckt eine Fläche von rund 41.285 Quadratkilometern. 23% dieser Fläche fallen auf das Mittelland, wo 75% der Bevölkerung beheimatet sind. In der Schweiz leben 7,2 Millionen Einwohner. Sie ist damit eines der dichtbevölkertsten Länder der Erde. In den letzten Jahrzehnten sind besonders die Städte schnell gewachsen, während immer weniger Menschen im alpinen Teil leben.
Die Schweiz ist ein demokratischer Bundesstaat mit föderalistischer Struktur und gliedert sich in 26 Kantone. Die Hauptstadt des Landes ist Bern. Die Bevölkerung setzt sich aus vier verschiedenen Volks- und Sprachgruppen zusammen und wohnt in vier Sprachgebieten.
Die meisten berufstätigen Menschen in der Schweiz arbeiten im Dienstleistungssektor (Handel , Verkehr, Banken; fast 60%). Danach folgen Industrie und Handwerk (ca. 36%) und die Land- und Forstwirtschaft (ca. 4%). Schwerpunkte im Industriesektor sind die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie; aber auch die chemisch-pharmazeutische Industrie und die weltweit bekannte Uhrenindustrie haben eine hohe Bedeutung. Beliebt ist die Schweiz auch bei den Touristen, die die wunderbaren Landschaften dieses Landes entdecken wollen.
Und der Geographie des Landes wollen wir uns nach diesem kurzen Überblick jetzt zuwenden. Wem es möglich ist, der sollte zum besseren Verständnis des Artikels einen Atlas oder eine Karte der Schweiz zu Hilfe nehmen.
Die Alpen
Das Binnenland Schweiz ist hauptsächlich ein Gebirgsland und hat Anteil an drei Großlandschaften: an den Alpen, am Schweizer Mittelland und am Jura. Der Bereich der Alpen nimmt etwa 60% des Landes ein. Dabei sind deutlich zwei Alpenzonen zu unterscheiden, die in west-östlicher Richtung verlaufen. Die südliche Zone wird hauptsächlich beherrscht von den Walliser Alpen mit der Dufourspitze des Monte Rosa (4634 m) als höchstem Gipfel in der Schweiz überhaupt, dann von den Tessiner Alpen, von der Gotthardgruppe und der Adula. Die nördliche Zone wird gebildet von den Berner Alpen, der Finsterahorngruppe (höchster Gipfel 4275 m), den Glarner Alpen und den Thuralpen. Beide Alpenzonen werden im wesentlichen vom oberen Rhonetal und vom Tal des Vorderrheins voneinander getrennt.
Mittelland und Jura
Der Alpenregion nach Norden vorgelagert ist das Schweizer Mittelland, das wirtschaftliche Kernland der Schweiz, das ca. 30% der Landesfläche einnimmt und eine sehr unterschiedliche Oberflächengestaltung aufweist. Es erstreckt sich vom Genfer See im Westen mit einer Breite von 10 km bis zu 80 km Breite am Bodensee im Nordosten. Es hat eine Durchschnittshöhe von 400 – 500 Metern. Höhere und niedere Ebenen und hügeliges Land wechseln einander ab. Sie sind von vielen größeren und kleineren Flüssen und Bächen durchzogen und von vielen großen und kleinen Seen unterbrochen.
Den westlichen und nordwestlichen Rand des Mittellandes bildet das Mittelgebirge des Jura, dessen höchster Punkt im Schweizer Bereich der Gipfel des Mont-Tendre (1679 m) ist.
Klimatisch liegt die Schweiz in einer kühlgemäßigten und teils ozeanisch beeinflußten Zone. Die Durchschnittstemperaturwerte im Jahr liegen bei ca. 8,5 °C. Die Niederschlagswerte im Schweizer Mittelland pro Jahr gehen bis zu ca. 1200 mm. Die nach Süden geöffneten Täler im Tessin und in Graubünden werden vom Mittelmeerklima her bestimmt. Sie haben also wesentlich höhere Durchschnittstemperaturen. So verläuft die Grenze des ewigen Schnees hier auch erst bei 3300 m Höhe, während sie auf der Alpennordseite bei 2500 m liegt. Fast 2000 Quadratkilometer (5% der Schweiz) gehören zur Region des ewigen Schnees in über 3000 m Höhe. Der größte Gletscher ist der Aletschgletscher mit einer Fläche von 117,6 km und einer Länge von 23,6 km.
In diesen Regionen wachsen natürlich kaum noch Pflanzen. Außer Moosen und Flechten ist in diesen Höhen nichts zu finden. Bis zur Höhe von ca. 2500 m finden sich dann Gräser, Kräuter, besondere Blumen der Alpenflora und zwergwüchsige Nadelgehölze. Die Zone des Nadelwaldes reicht bis auf 1800 m Höhe, die des Berglaubwaldes bis 1200 m. In diesen Höhenregionen stehen die Wälder häufig unter besonderem Schutz, da sie dringend erforderlich sind, herabstürzende Lawinen aufzuhalten und so tiefer liegende Bereiche vor Schäden zu bewahren.
Flüsse, Seen und Städte
Die größten und bekanntesten Flüsse in der Schweiz entspringen in der Gotthardgruppe und fließen von dort in die vier Himmelsrichtungen: nach Osten der Rhein (hier in seinen zwei Quellflüssen Vorderrhein und Hinterrhein), nach Süden der Ticino, nach Westen die Rhone und nach Norden die Aare und die Reuß. Fast alle diese Flüsse füllen mit ihren Wassern große Seen, ehe sie ins Mittelmeer bzw. als Nebenflüsse des Rheins in die Nordsee weiterfließen. So füllt der Rhein den Bodensee, bildet später den berühmten Rheinfall bei Schaffhausen, ehe er dann die Wasser von Aare und Reuß aufnimmt und sich bei Basel nach Norden wendet. So durchfließt die Rhone den Genfer See, die Reuß den Vierwaldstätter See, die Aare den Brienzer, den Thuner und den Bieler See, der Ticino den Locarner See (Lago Maggiore). Der große Zürichsee wird von der Limnat durchflossen. Der Neuenburger See wird von Flüssen gebildet, die aus dem westlichen Jura kommen.
Die großen Städte der Schweiz liegen alle in den Flußtälern und an den Seen. Einige Zuordnungen kann man dem Text schon entnehmen. Dennoch sollen wichtige Städte noch einmal aufgelistet werden: Genf am Genfer See, Zürich, mit 343.100 Einwohnern die größte Stadt der Schweiz, am Zürich See, Locarno am Lago Maggiore, Luzern am Vierwaldstätter See, Bern an der Aare, Basel am Rhein. Diese Industriestadt ist zugleich der einzige Schweizer Binnenhafen mit direkter Anbindung an die Nordsee und den atlantischen Ozean.
Ein Transitland mit guten Verkehrswegen
Die Schweiz ist wegen ihrer zentralen Lage in Mitteleuropa ein Transitland. Hier kreuzen die wichtigen west-östlichen und nord-südlichen Verkehrswege Genf – Bern – Zürich – Sargans und Basel – Luzern – St.Gotthard – Chiasso sowohl im Schienennetz (4990 km lang) als auch im Straßennetz des Landes, das insgesamt 63.000 km lang ist. Davon sind 1100 km Autobahn. Viele Kilometer der Verkehrswege im Alpenbereich liegen unter der Erde. So ist mit 17 km der St.-Gotthard-Tunnel der zweitlängste Straßentunnel der Welt. Die Schweizer sind Meister im Tunnelbau! Auch im Luftverkehr ist die Schweiz für die Welt über die Flughäfen Zürich, Genf, Bern und Basel bestens erreichbar, wobei der Flughafen Basel allerdings auf französischem Staatsgebiet liegt.